Gesundheitsregionen
26. Januar 2018
Handbuch 2012
4. Februar 2018

Produktivitätsfaktor Gesundheit

Präventionsstudie

Hier Leseprobe ansehen

Adrian W.T. Dostal
Gabriele Dostal

Produktivitätsfaktor Gesundheit:
Märkte, Trends und Potentiale für
Prävention, individuelle und
betriebliche Gesundheitsförderung



ISBN 978-3-9816272-1-3

291 Seiten mit 123 Abbildungen und 47 Tabellen

Verfügbar als CD-ROM, Preis inkl. MWSt. und Versand € 69,00
Papierversion, Preis inkl. MWSt. und Versand € 89,00


Bestellbar über den Buchhandel oder direkt per E-Mail oder Telefon

Oder über unseren Amazon-Shop bestellen und ganz einfach per Überweisung bezahlen

Sparen, investieren und einiges zusätzlich! - In welchem Umfeld sollte das erfolgen? Die Wirtschaft und damit auch die Anspruchsgesellschaft in Deutschland stehen mit der sich seit Jahrzehnten abzeichnenden demographischen Entwicklung vor einer dramatischen Zeitenwende. Offensichtlich ist also seit über 30 Jahren, dass die auf den Kopf gestellte Alterspyramide dazu führt, dass es zu wenig arbeitende Menschen gibt, um mit den bestehenden Sozialsystemen und dem zur Finanzierung viel zu geringen Steueraufkommen die Versorgung der nicht mehr arbeitenden Bevölkerung bezahlen zu können.
Hier treten die beiden komplexen Themenbereiche der vorliegenden dostal-Studie, die individuelle und betriebliche Gesundheitsförderung, in den Vordergrund. In der Einführung werden zentrale Entwicklungstrends bzw. Anlasskriterien vorgestellt. Aufgrund der zunehmenden Notwendigkeit Anbieter und Patientenbehandlungen zu vernetzen - im Gesundheitswesen (Erster Gesundheitsmarkt) fällt dabei häufig der Begriff der Integrierten Versorgung (IV) - wird das Thema Vernetzen mit den wichtigsten Kooperationsformen in einem eigenen Kapitel dargestellt.
Nach der Einführung, bei der auch der 6. Kondratieff Psychosoziale Gesundheit und Teamfähigkeit vorgestellt wird, werden die Grundlagen für ein breites Verständnis der beiden Themenbereiche gelegt. Es beginnt im 2. Kapitel mit der Generierung eines möglichst umfassenden Verständnisses der zentralen Begriffsfelder Prävention, Gesundheitsförderung, individuelles und betriebliches Gesundheitsmanagement. Bei den Begriffserläuterungen wird insbesondere ein historischer Bezug hergestellt, da es bekanntermaßen bereits vor weit über 200 Jahren ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis der Menschen gab. Hier gilt es nun, dieses in unserer Zeit wieder zu entwickeln. Dies ist umso wichtiger, da Gesetzestexte zu diesen Themenbereichen wie z.B. das Präventionsgesetz i.d.R. andere Begrifflichkeiten verwenden als große Teile der Bevölkerung und Akteure in beiden Themenbereichen.
Dadurch wird auch verständlich, wieso sich der Gesundheitsmarkt und damit auch die Gesundheitswirtschaft in einen Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt auseinander entwickelt haben. Die staatlichen Formen und Rahmenbedingungen werden der eigenverantwortlichen Gesunderhaltung gegenübergestellt. Beispielhaft steht hier Lobby-geleitet im Präventionsgesetz: „Die (ärztlichen, Anm.) Untersuchungen umfassen, sofern medizinisch angezeigt, eine Präventionsempfehlung für Leistungen zur individuellen Verhaltensprävention nach § 20 Abs. 5. Die Präventionsempfehlung wird in Form einer ärztlichen Bescheinigung erteilt. Sie informiert über Möglichkeiten und Hilfen zur Veränderung gesundheitsbezogener Verhaltensweisen und kann auch auf andere Angebote zur Verhaltensprävention hinweisen wie beispielsweise auf die von Deutschen Olympischen Sportbund und der Bundesärztekammer empfohlenen Bewegungsangebote in Sportvereinen.“ (SGB V, § 25, Abs. 1).
Im 3. Kapitel werden die Märkte und die Angebotsgestaltung zu den Themen Prävention sowie individuelle und betriebliche Gesundheit getrennt nach dem Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt skizziert. Dazu gehört auch der Versuch insbesondere die zentralen Begriffe und Märkte aus dem Zweiten Gesundheitsmarkt auszuleuchten. Der naturgemäß geringe Vereinheitlichungsstandard schlägt sich dabei ebenso nieder, wie die subjektive Auswahl der vorgestellten Einzelbranchen. Nicht thematisiert werden die über 2.000 privaten und staatlichen Bildungseinrichtungen zum Themenfeld Gesundheit wie z.B. die Berufsfachschulen, Volkshochschulen, Akademien, Hochschulen und Universitäten. Allerdings zeitigt die dostal-Studie bemerkenswerte Handlungsempfehlungen auch für diese Marktteilnehmer.
Das 4. Kapitel widmet sich den verschiedenen Kooperationsformen und Netzwerken zu den Themenfeldern Prävention und Gesundheitsförderung. Im Gegensatz zum Gesundheitswesen, das mehr oder weniger überwiegend von einer sektoralen Trennung der unterschiedlichsten Branchen lebt, wird hier deutlich, dass sich die Akteure im Zweiten Gesundheitsmarkt noch nicht den Auswirkungen und Risiken ihrer Kleinteiligkeit bewusst sind und noch viel zu wenig gemeinsam zur Gegensteuerung unternehmen. Im Kapitel 5 wird das sich so ergebende Sample der Online-Umfrage nebst ihrem Stand der Vernetzung vorgestellt.
Die Online-Umfrage konzentriert sich inhaltlich insbesondere auf folgende Fragenkomplexe:
• Welche Branchen/-gruppen engagieren sich aktuell am meisten bei individueller und betrieblicher Gesundheitsvorsorge und -förderung?
• Welche Kooperationen bzw. Netzwerke werden dabei realisiert / gelebt? Aus welchen Bereichen stammen die jeweiligen Partner?
• Wo sind Unterschiede zwischen den Akteuren aus dem Ersten und dem Zweiten Gesundheitsmarkt zu erkennen? Welche Rolle spielen Anbietergröße, Marktengagement und Branchenzugehörigkeit?
• Welche Zielgruppensegmentierungen helfen bei Individualprävention und Angeboten zu BGF/BGM bei der Vermarktung?
• Welche Anreize müssen für ein Mitmachen gegenüber den Verbrauchern und den Unternehmen in ihrer Rolle als Arbeitgeber jeweils kommuniziert werden?
• Welches sind die jeweiligen Argumente für den Einstieg bzw. den Marktausbau? Welche Kriterien sind dabei besonders bedeutsam?
• Wie kann gerade in kleinen und mittelständischen Kundenunternehmen die Nachhaltigkeit von BGF-/BGM-Maßnahmen sichergestellt werden?
• Welcher Konsumententyp fühlt sich besonders bei individuellen Gesundheitsförderungs- bzw. Präventionsangeboten angesprochen?
• Welche Märkte bzw. Branchengruppen haben eine Vorreiterrolle? Welche Rolle spielt dabei das Marktengagement der Anbieter?
• Wie lassen sich die Ergebnisse prägnant zusammenfassen? Welche Schlussfolgerungen sind aus den jeweiligen Ergebnissen zu ziehen?
• Was sind zentrale Kernfakten für die Erschließung des Produktivitätsfaktors Gesundheit? Welche Handlungsempfehlungen lassen sich dazu ableiten?
Die Ergebnisse der Online-Umfrage werden dazu in den Kapiteln 5.3 (Stand und Richtung der Vernetzung von Akteuren und Angeboten), Kapitel 6 (Individuelle Prävention und Gesundheitsförderung) und Kapitel 7 (Betriebliche Gesundheitsförderung, BGF/BGM) detailliert vorgestellt. Etwa 81 Prozent aller 122 Abbildungen und etwa 29 Prozent aller 46 Tabellen entfallen auf diese Ergebnisdarstellungen.
Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse jedes einzelnen Kapitels erleichtert für den schnellen Leser den Einstieg in für ihn besonders interessante Themen. Diese Kapitel-Zusammenfassungen sind die Grundlage für das Kapitel 8 „Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen für den schnellen Leser: Chancen und Perspektiven für die Gesundheitswirtschaft“. Wesentlich ist es hier, die dargestellten Ausgangsbedingungen in die Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen miteinzubeziehen.
Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass das Thema „Hebung des Produktivitätsfaktors Gesundheit“ insbesondere für IGM-/IGM-Anbieter und Arbeitgeber auf der Tagesordnung bleiben muss. Allein die Rentenkassen bräuchten in den nächsten 20 Jahren 32 Mio. Migranten. Allerdings ist erkennbar, dass staatlicherseits keine erfolgversprechenden Initiativen erkennbar sind. Die größten (flankierenden) Beiträge könnten allenfalls die zum Jahreswechsel 2014/2015 diskutierte Abschaffung des gesetzlichen Rentenalters und die wiederum geforderte Rente mit 70 sein. Vielmehr könnte eine Sogwirkung von den etwa 23-33 Mio. Verbrauchern, die einem Gesundheitsvorsorge- bzw. Präventionsverhalten generell positiv gegenüber stehen, ausgehen. Damit könnten auch günstigere Marktstrukturen insbesondere für die Anbieter aus dem Zweiten Gesundheitsmarkt entstehen.