Aus der Praxis: Arztpraxis ist nicht gleich Arztsitz
13. Februar 2018Ärztemangel: Im 7. Altenbericht vom November 2016 steht bereits die Zuständigkeit der Kommunen
Die ärztliche Versorgung auf dem Lande ist durch die demographische Entwicklung und einen damit einhergehenden zunehmenden Ärztemangel gefährdet. Die Auswirkungen sind seit Jahren in den ersten Gemeinden bereits spürbar bzw. kurzfristig erkennbar. Die Kohorte der Hausärzte wird einfach älter. Verschärft wird das Problem, dass bereits seit über zehn Jahren zu wenig Hausärzte ausgebildet werden.
Die ärztliche Versorgung, wie die Gesundheitsvorsorge insgesamt, ist aber einer der zentralen „weichen“ Standortfaktoren von dem Vieles für die Zukunft in den Kommunen und Landkreisen abhängt. Eigentlich ist es klar, wer für das Thema planerisch zuständig ist: Das sind die Kassenärztlichen Vereinigungen.
Seit vielen Jahren weiß man aber, dass auch viele andere Akteure vor Ort oder in der Region zur vernetzten Lösung auch des Landarztproblems beitragen müssen und – auch können. Diese Empfehlung hat die Bundesregierung im November 2016 in ihrem Siebten Altenbericht nochmals deutlich unterstrichen. Es ist erfahrungsgemäß davon auszugehen, dass der Bundestag dieser Empfehlung folgen wird und die Verantwortlichkeit hinsichtlich der ärztlichen Versorgung gleichberechtigt den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Kommunen übertragen wird.
Die ersten Fragen hierzu lauten: Wer sind diese allseits immer wieder beschworenen Akteure? Welche Wertbeiträge sind von diesen leistbar? Welche Rolle spielen die jetzt und absehbar betroffenen Kommunen selbst? Wie können die Kommunen sich einbringen und konkret eine eigene Initiative ergreifen? Wen und was brauchen Sie dazu? Was ist zu tun, wenn sowieso nur ø 25 Prozent der Landarztstellen aus vielerlei Gründen anzahlmäßig nachbesetzt werden können? Und was ist dran am Leitimpuls „der frühe Vogel fängt den Wurm?“. (Stichwort hausärztliche Versorgung ist kommunale Aufgabe)