Aus der Praxis: Arztpraxis ist nicht gleich Arztsitz
13. Februar 2018
Ärztemangel: Vorstoß des Gesundheitsministers geht an eigentlicher Ursache vorbei
19. Februar 2018

Mangel an Allgemeinmediziner: Kein Umsetzungsproblem sondern ein Erkenntnisproblem

Vielerorts wird angenommen, dass mit der Feststellung, dass zunehmend mehr Ärzte in Ruhestand gehen, das Problem erkannt wurde.

Gestern meldete beispielhaft DIE WELT die Erkenntnis des dortigen zuständigen Ministers: „‚In den nächsten zehn Jahren wird voraussichtlich jeder zweite der heute in NRW niedergelassenen Hausärzte in Rente gehen‘, bilanzierte Laumann. Damit breche ‚das Rückgrat der medizinischen Versorgung‘ weg. Seit 2006 ist die Zahl der jährlichen Anerkennungen neuer Allgemeinmediziner in NRW um rund 39 Prozent auf nur noch 219 geschrumpft. Mehr als doppelt so viele Hausärzte waren aber 2016 ausgeschieden.

‚Wir müssen vor allem mehr Allgemeinmediziner ausbilden‘, bekräftigte Laumann.“

Nun, das wirkt in 12-15 Jahren, wenn die Studenten ausgebildet sind und wissen, was sie tun wollen und wo sie sich niederlassen wollen.
Die obige Erkenntnis löst also nicht das Problem jetzt, morgen und in drei Jahren.

Vielleicht sollte man bei der Erkenntnisgewinnung da ansetzen: Was macht man, wenn vorhandene Kapazitäten heute, morgen und in drei Jahren nicht ausreichen? Nun, einmal verlängert man die Arbeitszeit (das geschieht bereits: Geschätzte 5-6 Prozent der Landärzte sind schon über 68 bzw. 69 Jahre alt) und man rationalisiert und wird effizienter!
(Stichwort: Versorgungseffizienz)

Hier geht es zur Publikation: Wie ist dem Ärztemangel auf dem Lande zu begegnen?