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Hausärztemangel: Was hat das mit den Bank-Filial-Schließungen zu tun?

Gab es nach Angaben der KfW 2009 noch 39.833 Bank-Filialen im gesamten Bundesgebiet, waren es 2016 nur mehr 32.026. Die KfW-Prognose sagt bis 2035 eine Halbierung der Bankfilialen voraus. Von den allein in 2016 geschlossenen 2.000 Bank-Filialen waren rd. 900 Sparkassen-, 666 Genossenschafts- und 280 Privatbank-Filialen (BILD 9.1.2018). Dahinter stehen derzeit noch rd. 1.900 Finanzinstitute (2004 waren es noch rd. 2.400). Nach dem vorliegendem „Bankenreport Deutschland 2030“ (Beratungsgesellschaft Oliver Wyman) werden es nur mehr 150 bis 300 sein.

Woher aber ein Zusammenhang mit dem Hausärztemangel auf dem Lande und sozialschwachen Großstadtgebieten? Nun, die ersten Bürgermeister erkennen, dass das Zeitalter des Endes der Einzelpraxen und tradierter (ehelicher) Gemeinschaftspraxen längst begonnen hat. Daher finden sie auch seit Jahren kaum mehr 1:1-Nachfolgerärzte. Vielmehr werden neue größere Immobilien(-flächen) für Mehrbehandlerpraxen und Gesundheitszentren benötigt (Stichwort Mehrbehandlerpraxis). Manches aufgelöste Lebensmittel-Outlet von REWE & Co. hat da schon geholfen. Was gibt es für weitere Alternativen anstatt als Kommune „selbst zu bauen“?

Banken-Infrastrukturen nutzen

Wieso sich dazu nicht mit „Rückzugs“- bzw. Fusionsbanken zusammentun? Die Bank zieht sich aus der Kommune zurück und hinterlässt einige Service-Terminals ohne Personal und die Kommune übernimmt direkt oder indirekt als Nachfolger oder Betreiber und Miteigentümer einer MVZ gGmbH das (genügend große) Filial-Objekt (Stichwort kommunale Initiative).

Die Win-Win-Konstellation sieht dann wie folgt aus: Die Bank zieht sich – im Sinne eines Beitrages für das Gemeinwohl auch an einem Umbau finanziell beteiligend aus der Kommune „elegant“ zurück – und die Kommune kann relativ kurzfristig – Kosten und Investitionsmittel sparend – als Akteur mit dem Objekt für eine „(Übergangs-) Lösung“ für eine auf dem Wege zu bringende Mehrbehandlerpraxis „einspringen“.

Die häufig vielfach geplanten Gesundheitszentren oder Ärztezentren – letztere kommen i.d.R. aber 20 bis 30 Jahre mit ihren Einzelpraxen zu spät – mit Fertigstellungsterminen 2021ff. werden bei den obwaltenden komplizierten Planungs- und Fertigstellungsprozeduren oft viel zu spät fertig: Die alten Abgeber-Ärzte wollen bereits 2018, 2019 und 2020 – im Rahmen einer Übergangslösung auch für sich – aufhören.

Hier geht es zur Publikation: Wie ist dem Ärztemangel auf dem Lande zu begegnen?